Tobsdorf / Dupus / Táblás

Tobsdorf / Dupus / Táblás

Kontakt

Mai Robert
Tel.: (+40) 0729 543 222
Adresse: Kirchenburg

Besichtigung

nur nach tel. Absprache

Eintritt: 4 Lei
Kirchenburgenpass: nein

 

Dorf und Kirchenburg

Tobsdorf liegt in einem südlichen Seitental der Großen Kokel am gleichnamigen Bach. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1268 anlässlich der Verleihung der Ortschaft an Nikolaus, ein Getreuer des Vizekönigs Stephan V. Bereits ein Jahrhundert später ist Tobsdorf eine freie Gemeinde und findet sich im Mediascher Stuhl des Königsbodens. Zwar spielen Gräfen noch bis ins 15. Jahrhundert eine Führungsrolle in der Dorfgemeinschaft, wurden aber im Laufe der Zeit in die Gemeinschaf tintergriert.1423 arbeitete in Tobsdorf der Goldschmied Johannes Goldner. Um die Gemarkungsgrenzen mit den Nachbargemeinden Birthälm und Hetzeldorf zu klären, findet 1536 eine Grenzbegehung statt. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Kirchenburg unter dem Schäßburger Maurermeister Stephanus Ungar aufgeführt. Zwischen 1560 bis 1569 ist der bekannte Humanist und Zeitgenosse der Reformation Christian Schesäus Ortspfarrer. Schesäus verfasste unter anderem die Dichtung „Ruinae Pannonicae“, die 1571 in Wittenberg erschien. Der damalige Pfarrer Johan Welther stiftete den vorreformatorischen Altar. Der westseitige Glockenturm stürzt 1725 ein, im folgenden Jahrhundert ist der Sakralbau renovierungsbedürftig, Teile der Ringmauer weichen dem Neubau des Schulgebäudes. 1850 zählte Tobsdorf 549 Einwohner. Die Volkszählung ergab bei 571 Einwohnern 430 Deutsche, 134 Rumänen und sieben Ungarn. Heute ist Tobsdorf ein Teilort der Gemeinde Hetzeldorf.

Kirchenburg

Im 15. Jahrhundert errichtet die Gemeinde eine kleine Saalkirche mit Chor und Langhaus von gleicher Breite und Höhe. Die Außenwände stützen Strebepfeiler.

Evangelische Kirche

Vor 1524 beginnen Umbauten, die dem Sakralbau sein heutiges Aussehen gaben. Über dem Kirchenschiff und Chor entstand ein Wehrgeschoss gestützt auf Arkadenbögen unter einem gemeinsamen Satteldach. Ein Treppentürmchen ermöglicht den Zugang zum Wehrgeschoss.

Glockenturm

An die Westseite schließt der Glockenturm an. Er ist niedriger als der Sakralbau und wurde erst 1902 errichtet. Der Vorgänger war eingestürzt. Im Glockenstuhl befinden sich noch drei vorreformatorische Glocken.

Chorblick

Der Chor behielt während der Wehrbarmachung sein Stickkappengewölbe. An der Westwand hinter der Orgel findet sich die Inschrift, die darstellt, dass die Kirche 1524 durch den Schäßburger Maurermeister Stephanus Ungar fertiggestellt wurde.

Langhaus

Während des Befestigungsausbaus wurde das Westportal zugemauert. Im Kirchensaal wurde im 18. Jahrhundert eine West- und Nordempore zur Vergrößerung des Raums eingezogen. Die Emporen besitzen bemalte Brüstungen.

Orgel

Das Musikinstrument wurde 1794 aus Birthälm gekauft. Hergestellt wurde es vom Birthälmer Georg Wachsmann 1731. Im Jahr 1909 baute Karl Einschenk einen freistehenden Spieltisch und verändert die Disposition.

Sakramentnische

An der Nordchorwand befindet sich eine Sakramentnische mit der Reliefdarstellung des Schmerzensmanns. Sie wurde vermutlich von demselben Steinmetz wie jene in Baaßen, Eibesdorf oder Wurmloch angefertigt.

Flügelaltar

Der Ortspfarrer Johan Welther erwirbt einen älteren Altar 1720, lässt ihn übermalen und im Chor aufstellen. In der Restauratorenwerkstatt der Evangelischen Landeskirche entfernte Gisela Richter die Übermalung und stellte somit die Tafeln in ihren ursprünglichen Zustand. Nach Ansicht von Juliana Fabritius-Dancu entstand der Altar in einer böhmischen Werkstatt oder unter süddeutschem Einfluss. Die Grablegung auf der Predella ist einer der schönsten aller siebenbürgischen Flügelaltäre. Auf der Festtagsseite stehen drei alttestamentarische Szenen einer neutestametarischen Szene – das Hl. Abendmahl – gegenüber. Die Werktagsseite zeigt acht Passionsbilder.

Abendmahl Jesu

Das letzte Abendmahl, das Jesu von Nazaret mit seinen 12 Aposteln am Vorabend seines Kreuztodes feierte und an das die Kirche am Gründonnerstag erinnert.

Text: M. Rill, Fotos: G. Gerster, M. Rill, A. Kloos
Gasthaus

Tobsdorf (Dupuş) erreicht man von der Landstraße Mediasch-Schäßburg in Richtung Hetzeldorf und dort nach zwei km links abbiegen und witere 4 km fahren. In der einstigen deutschen Schule (Hausnr. 121) gibt es 2 Schlafräume für je 2-4 Personen. Wohnküche, Bad mit Dusche, WC.

Anmeldung in Deutschland bei Heike Mai Lehni, Telefon: 0221 453 566 82,
Mobil: 0170 297 27 42,
Email: tobsdorf@gmail.com
oder in Tobsdorf bei Daniel Taropa,
Mobil: 00 4 0726 178 955

 



Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert.

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